Entwurmungsmittel helfen kaum noch gegen Giardien. Diese höchst anpassungsfähigen Parasiten sind äußerst überlebensfähig und sind gegen handelsübliche Entwurmungsmittel meist resistent.
Für ihre Überlebensfähigkeit außerhalb eines Wirts sorgt auch, dass es sie in zwei Wachstumsstadiums gibt. Einmal als Parasit im Wirt, der an der Darmwand lebt und zum anderen als Zyste, die auch über den Kot ausgeschieden werden kann, die aber dank eins Schutzfilms (Kokon) höchst resistent gegen Umwelteinflüsse wie Hitze oder Kälte ist. Und so überleben diese Giardien Zysten bei optimalen Bedingungen bis zu drei Monaten. Am längsten an Stellen, die kühl und feucht sind.
Diagnose Giardien
Es gibt eine ganze Reihe von Einzellern, die bei Hund und Katze ähnliche Symptome hervorrufen können, wie der Befall mit Giardien. Der Pavo-Virus führt ebenfalls zu stark-stinkendem Durchfall, um nur ein Beispiel zu nennen. Beim Verdacht auf Giardien sollte eine Kotprobe untersucht werden. Da aber nicht bei jedem Stuhlgang Giardien ausgeschieden werden, sollten mehrere Kotproben (im Regelfall sollten drei ausreichen) gesammelt und untersucht werden. Hat der Hund oder die Katze aber bereits Durchfall, sollte eine Kotprobe hiervon ausreichend sein.
Dreistufige Behandlung gegen Giardien
Umstellung der Ernährung, um Giardien nicht weiter zu füttern und die Darmflora zu stärken.
Antiparasitika
Umgebungshygiene
Ernährung
Wie bei Giardien und Ernährung schon ausgeführt, ernähren sich diese Parasiten besonders gerne und gut von Stärke und Zucker. Inhaltsstoffe, die in sehr vielen Trockenfutter-Sorten eine große Rolle spielen und die eben häufig auch bei Dosenfutter im Einsatz sind, denn Nudeln, Reis, Kartoffeln, Getreide sind günstiger als Fleisch.
Zur Behandlung gegen eine Giardiose gehört aber auch den Giadien die Lebensgrundlage zu nehmen und sie auszuhungern. Häufig wird die Fütterung von Hund und Katze bei einem positiven Giardien Test daher auf viel Fleisch in Verbindung mit Gemüse und am besten gar keinen Kohlenhydraten umgestellt. Durch die Umstellung der Ernährung wird nicht nur den Giardien die Nahrung entzogen, es wird auch etwas für die Darmflora getan.
Antiparasitika gegen Giardien
Mit einer Umstellung des Futters ist es aber nicht getan und so kommt bei der Behandlung auch Antiparasitika zum Einsatz. Dabei handelt es sich um Arzneimittel, die eben gezielt für den Einsatz gegen (anti) Parasiten (parasitika) entwickelt wurden und die höchst wirksam helfen können.
Zur Behandlung der Giardiose werden Fenbendazol, Metronidazol oder Febantel eingesetzt, wobei Fenbendazol als Mittel der Wahl gilt. Werden mehrere Tiere gehalten, müssen sie mitbehandelt werden, auch wenn sie keine klinischen Symptome zeigen.
Umgebungshygiene bei Giardien
Wichtig ist die konsequente Umgebungsbehandlung und Verhinderung der Umweltkontamination, um Reinfektionen oder Infektionen anderer Tiere oder des Menschen zu verhindern.
Ein wichtiger Teil der Bekämpfung von Giardien ist daher die Hygiene. Denn es nutzt nichts, wenn Antiparasitika gut wirken, der Hund, die Katze, seine bzw. ihre Giardien los wird, sich aber in seiner Umgebung sofort wieder anstecken kann.
Futter- und Wassernäpfe müssen in dieser Zeit regelmäßig und gründlich ausgespült und richtig gereinigt werden. Lieber Wassernäpfe einmal häufiger austauschen. Ausgespült werden müssen die Näpfe mindestens mit möglichst heißem Wasser. Je heißer, je besser.
Die Absatzstelle im Garten muss nach dem Wegräumen des Kotes unbedingt ebenfalls mit heißem Wasser übergossen werden.
Bei Katzen steht natürlich das Katzenklo im Fokus und muss eigentlich nach jeden Besuch sauber gemacht werden.
Auch wenn Hunde und Katzen normalerweise kein Klopapier benötigen und schon gar kein feuchtes, ist es empfehlenswert ihnen nach ihrem Geschäft auch den Hintern abzuwischen. Das gilt insbesondere für langhaarige Tiere. Hier sollte man überlegen, ob es nicht Sinn machen kann, für die Zeit des Kampfes gegen Giardien das Fell bzw. die Haare zu kürzen.
Schlafplätze sollten ebenso gereinigt werden. So heiß wie möglich waschen und dann am besten noch in den Trockner. Für die Zeit des Befalls kann der Lieblingsplatz (nach einer sehr, sehr gründlichen Reinigung) vielleicht sogar weggeräumt werden und dafür etwas besonders leicht zu reinigen besorgt. Plastikkörbe mit entsprechenden, bei hohen Temperaturen waschbaren Decken (Kochwäsche) wären zum Beispiel eine gute Alternative, wenn der Hund diese auch annimmt.
Außerdem gilt:
Feuchte Areale (im Garten) sollten trockengelegt werden. Gegenstände wie Spielzeug, Futter- und Trinknäpfe müssen täglich mit kochendem Wasser übergossen und anschließend gründlich abgetrocknet, Liegedecken so heiß wie möglich gewaschen werden. Zur Desinfektion eignen sich quartäre Ammoniumverbindungen.
Ganz wichtig: Fliegen können Giardien ebenfalls verbreiten! Daher sollten Fressnäpfe und Wassernäpfe geschützt werden!
Auch der betroffene Hund muss behandelt werden, daher sollte das Fell befallener Hunde zu Beginn täglich shampooniert werden um die Zahl anhaftender Zysten zu reduzieren.
Ein gutes Hilfsmittel im Kampf gegen Giardien ist auch der Hochdruckreiniger. Beim Dampfreiniger besteht hingegen die Gefahr, dass er mehr durchfeuchtet, als wirklich sauber zu bekommen, denn zwar tritt aus diesen Geräten feiner Wasserdampf aus, der aber sehr schnell abkühlt und abgekühltes Wasser bringt gegen Giardien kaum etwas. Daher besteht die Gefahr, dass man ein Polster oder einen Teppich zu sehr eindampft und feucht macht und so wieder, einmal abgekühlt, ein Ideals Klima eben für Giardien und Co. schafft. Auf glatten Flächen (Marmor, Fliesen) kann der Einsatz von Dampfreinigern aber Sinn machen.
Wer einen Zwinger reinigen muss, kann zum einen auf den bewährten Hochdruckreiniger setzen, aber auch mit dem Gasbrenner arbeiten.
Es gibt auch spezielle Desinfektionslösungen zur Giardienbekämpfung. Dabei handelt es sich meist um ein Halamidkonzentrat.
Zusätzliche Maßnahmen beim Hund
Natürlich sollte der Hund während dieser Zeit keinen Kontakt mit anderen Hunden haben, da die Gefahr einer Schmierinfektion besteht. Sein Kot sollte unbedingt eingesammelt, eingetütet und gut entsorgt werden. Den Hunde-Po nach seinem Geschäft feucht abwischen (z.B. mit Babyfeuchttücher), die Feuchtücher nach Gebrauch sofort in Müll- oder Kotbeutel umverpacken und danach über den Hausmüll entsorgen
Behandlung Durchfall
Die Behandlung gegen Giardien ist das eine, aber auch der Durchfall muss behandelt werden, schließlich schwächt er das Tier zusätzlich. Hier eignet sich die sog. Morosche Möhrensuppe (Karottensuppe), zur Stärkung des Tiers kann aber auch eine Hühnersuppe mit gekochten und pürierten Möhren zum Einsatz kommen. Gerade Brühe tut dem Tier gut, da sie für einen Ausgleich der Elektrolyt- und des Flüssigkeitshaushaltes sorgt.
Morosche Karottensuppe
Das besondere an der Morosche Karottensuppe ist die lange Zubereitungszeit, nur dadurch wirkt die Karottensuppe am Ende sogut und gesund auf den Darm und die Gesundheit des Hundes.