Giardien können Menschen wie auch Tiere betreffen. Da wir uns bei unseren Hausieren anstecken können, müssen Hunde und Katzen unbedingt schnell und gründlich bei einer Ansteckung behandelt werden. Außerdem ist es wichtig Grundsätze der Hygiene dann noch penibler einzuhalten.
Die gute Nachricht aber vorweg: Mit sehr viel Hygiene und der Beachtung einiger Vorsichtsmaßnahmen, ist es nicht so einfach, sich bei seinem eigenem Hund oder seiner eigenen Katze mit Giardien anzustecken. Dennoch gilt: Sollte der eigene Hund also an Giardiasis erkrankt sein, muss grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass man sich anstecken könnte – und deshalb sollte mit den Ausscheidungen des Hundes hygienisch umgegangen werden. Häufiges Händewaschen in dieser Zeit ist ein absolutes Muss.
Menschen mit geschwächtem Immunsystem, Kinder und auch ältere Menschen sollten besonders vorsichtig sein, wenn ein infiziertes Tier im Haushalt lebt. Das gilt insbesondere auch für Kranke, die zum Beispiel gerade in einer schwächenden Therapie stecken (Krebstherapie).
Und: Bei der Behandlung reicht es nicht, das Tier mit Medikamenten zu versorgen. Die Umgebung muss in dieser Zeit (und am besten noch zwei Wochen darüber hinaus) immer wieder peinlich genau geputzt und desinfiziert werden!
Die Behandlung von Giardieninfektionen kann frustrierend sein. Dennoch sollte man nicht in Panik ausbrechen.
Ansteckungsweg Giardien
Giardien (Lamblien) werden immer über einen fäkal-oralen Infektionsweg übertragen. Infizierte Tiere oder Menschen scheiden Giardien als Zysten (Dauerform der Giardien, Giardiencysten) mit dem Stuhl (Faeces) aus. Infektionen entstehen, wenn Giardien aus dem Stuhl (also fäkal) mit dem Mund (also oral) aufgenommen werden (daher auch fäkal-orale Ansteckung). Menschen können sich entweder am eigenen Tier anstecken oder bei Reisen in tropischen Regionen. Eine Ansteckung kann aber auch immer da erfolgen, wo Trinkwasser aber auch Nahrungsmittel konterminiert werden können, zum Beispiel durch verschmutztes Wasser.
Wer wissen möchte, wie sich der eigene Hund oder die eigene Katze mit Giardien anstecken, bzw. wie diese Giardiencysten aufnehmen, muss nur einmal beobachten, wo der Hund (und mit Sicherheit) rumschnüffelt, schleckt und ab und an auch frisst.
Was sind Giardien und wo wirken sie?
Giardien sind Darmparasiten, genauer Durchfallerreger. Sie setzen sich dabei an der Darmwand des Wirts fest und vemrehren sich auf der Darmschleimhaut millionenfach. Es bleibt nicht aus, dass Giardien eben auch ausgeschieden werden. Sie sind in der Lage sich dabei mit einer schützenden Hülle zu umgeben und könnnen so tage- bis wochenlang überleben und eben wiedre andere Hunde, Katzen oder Menschen anstecken.
Symptome Giardien
Folgende Symptome sind sehr typisch für eine Infektion mit Giardien.
- Übelkeit und Erbrechen
- Kolikartige Bauchschmerzen
- Durchfall
- Blähungen
- Wasseransammlung im Gewebe
- Mangelernährung
Die möglichen Symptome für eine Giardiasis sind bei Menschen, Kindern, Hunde und Katzen auch die gleichen.
Giardien gehen nicht immer mit Symptomen einher
Es kommt auch vor, dass ein Mensch oder ein Tier Giardien in seinem Darm beherbergt, sich aber nicht krank fühlt. Dennoch kann man so auch zum Infektionsrisiko für andere werden.
Schutz gegen Giardien
Zum einen kann man sich selbst mit entsprechenden Hygienemaßnahmen gegen eine Ansteckung mit Giardien schützen. Wer nicht gerade in südliche Länder reist oder auf ein Abenteuercamp geht, läuft auch kaum Gefahr mit entsprechend verschmutzen Wasser in Berührung zu kommen. Leider gibt es aber keine Impfung gegen Giardien und so können wir weder unsere Hunde noch unsere Katzen, hier sind natürlich insbesondere die Freigänger betroffen, gegen Giardiose schützen. Bei Hund und Katze reicht es, wenn sie beim normalen Gassi gehen mit entsprechend von Giardien verseuchtem Kot in Berührung kommen, schlimmer noch, es reicht eine verseuchte Pfüte. Und so wundert es nicht, dass 70 Prozent aller ausgewachsenen Hunde und Katzen bereits unter Giardien gelitten haben oder sogar aktuell Wirt dieser Darmparasiten sind.
Nicht immer führt der Befall mit Giardien bei Hund oder Katze zu Problemen. Auch hier gibt es sehr häufig Fälle, bei denen die Verbindung zwischen Wirt und Parasit eher einer Symbiose gleicht, bei der der Wirt zumindest kurz- und mittelfristig keinen Schaden nimmt. Damit das geschieht muss das Tier aber über ein sehr gutes Immunsystem verfügen und/oder eine wirklich gesunde Darmflora aufweisen.
Inkubationszeit
Giardien sind Parasiten die fäkal-oral übertragen werden, also über die Aufnahme des cystenhaltigen Kots in den Magen-Darm-Trakt des nächsten Wirts gelangen. Die Inkubationszeit beträgt zumeist mehr als 10 Tage.
Warum Giardien immer behandelt werden sollten
Auch wenn eine robuste Gesundheit vorliegt, das Immunsystem mit Giardien prima fertig wird und die Darmflora die Parasiten in Schach hält: Eine Giradiose bei Hund oder Katze gehört unbedingt behandelt. Denn auch wenn dem Tier nichts anzumerken ist, scheidet es doch über seinen Kot den Parasiten aus und verteilt ihn entsprechend.
Werden dann ältere Hunde, Hunde mit schwachem Immunsystem oder Welpen und Junghunde ohne ausgeprägten Schutz gegen solche Parasiten infiziert, dann verläuft die Erkrankung alles andere als harmlos. Während ein gesundes Tier nur kurz unter Durchfall leidet (was ja immer mal vorkommen kann), sieht das bei Tieren, die die gesamte Schwere der Krankheit durchleben, schon anders aus. Hier reichen die Symptome von wässrigen, schleimigen und übel riechenden Durchfällen bis hin zum starken Erbrechen. Darin ähnelt sich die Symptomatik mit der bei der Erkrankung mit dem Pavo Virus (gegen den die meisten Hunde zwar geimpft werden, dennoch ist auch hier eine Erkrankung möglich). Bei solch starken Symptomen sollte unbedingt der Tierarzt ausgesucht werden. Denn es gilt unbedingt auch eine Dehydrierung (Austrocknung) des Hundes zu verhindern. Um eben das Schlimmste zu verhindern, denn in schweren Fällen kann die Ansteckung mit Giardien zum tot führen.
Es ist aber auch möglich, dass ein Tier an Giardien erkrankt und dabei weder Erbrechen noch Durchfall zeigt. Denn weitere Symptome können eine allgemeine Schwächung sein. Appetitlosigkeit. Das Fell wird struppig und matt. Hund oder Katze wirken lustlos.
Neben dem Schutz anderer Tiere vor einer Ansteckung über ein oberflächlich Symptomefreies andere Tier spricht aber noch etwas für eine Behandlung. Giardien haben, obwohl Einzeller, so etwas wie Saugnäpfe, mit denen sie sich an der Darmwand und den Darmzotten ihres Wirtes festsetzen. Auch wenn der Wirt erstein mal Beschwerdefrei bleibt, die Aufnahme lebensichtiger Nährstoffe wird so behindert, vielleicht sogar blockiert, wenn sich die Giardien ausgebreitet und vermehrt haben.
Katzen und Hunde sind gleichermaßen betroffen
Die Ansteckungswege (Kot, andere Katzen bzw. Hunde, verseuchte Wasserstellen) sind bei Hund und Katze die gleichen. Betroffen sind bei beiden Haustierarten Jungtiere, Senioren, kranke Tiere Übermaßen.
Hunde Welpen und Katzen Kitten besonders schützen
Welpen und Kitten sollten immer im besondren Maße gegen Parasiten und andere Krankheitserreger geschützt werden. So gilt gerade für Welpen, aber natürlich auch für Kitten, dass diese erst mit auf Spaziergänge dürfen, wenn sie bereits eine Grundimmunisierung zum Beispiel gegen den Pavo-Virus oder Zwingerhusten erhalten haben. Aber auch im Haus ist der Nachwuchs gefährdet. Denn sowohl der Pavo-Virus als auch die Giardien sind, wie schon beschrieben, auch außerhalb eines Wirtes echte Überlebenskünstler und können Wochen, wenn nicht sogar bei günstigen Bedingungen Monatelang überstehen. Wir können also Giardien, Pavo-Virus und einige andere Parasiten mit unserer Kleidung oder vor allem mit unseren Schuhen mit ins Haus bringen. Man sollte sich daher nicht scheuen, wenn man Welpen oder kleine Katzen im Haus hat, mindestens den Besuch zu bitten, Schuhe bitte draußen auszuziehen.
Was sind Giardien überhaupt?
Das ist wahrscheinlich mehr als man je über diese Einzeller wissen wollte, dennoch kann es nicht schaden, möglichst viel über den mikroskopisch kleinen Feind der Gesundheit von Hund, Katze und Mensch zu wissen:
- Bei Giardien handelt es sich um einzellige Mikroben, die als Parasiten, ein gutes Wort dafür ist auch Schmarotzer im Darm leben. Und zwar auf Kosen ihres Wirtes.
- Giardien gibt es überall auf der Welt.
- Die von Giardien ausgelöste Krankheit wird Giardiose genannt.
- Giardiose ist hochansteckend.
- Es gibt die Giardiose des Hundes ebenso wie die der Katze.
- Der Erreger hat auch eine wissenschaftliche Bezeichnung: Giardia intestinalis (weitere Bezeichnungen sind G. duodenalis, G. lamblia).
- Giardien gehören zu den Flagellaten (Geißeltierchen).
- Giardien kann man nur per Giardien Schnelltest nachweisen oder per Mikroskop, denn sie sind nur etwa 10 bis 20 µm groß, das sind also 10 bis 20 tausendstel(sic!) Millimeter.
- Giardien vermehren sich im Dünndarm, und zwar nicht nur beim Menschen, sondern bei vielen Wirbeltierarten (wie eben auch bei Hund und Katze, aber auch Kaninchen, Frettchen, Chinchillas etc., sogar Wildtiere und Igel).
- Beim Hund sind Giardien mit die häufigsten Endoparasiten.
- Hat der Hund ein gesundes Immunsystem, dann kann eine Giardien-Infektion fast ohne Symptome verlaufen. Dennoch können aber andere Tiere und auch der Mensch durch ein solches Tier angesteckt werden.
- Es handelt sich um eine Zoonose. Menschen können daher Tiere und Tiere Menschen anstecken.
Giardien Nachweis und Diagnose
Die Giardien gehören unter den Protozoen (Einzellern) zu der Gattung der Flagellaten (Geißeltierchen). Hat man bei einigen wenigen Würmern noch die Chance, diese zumindest im Kot entdecken zu können, sieht das bei der Giardia schon anders aus. In ihrer birnenförmigen Form ist sie so klein, dass sie eben nicht mit bloßem Auge sichtbar ist.
Giardien werden über den Kot nachgewiesen. Sie sind wie andere Parasiten, zum Beispiel Spuloder Bandwürmer nicht mit dem bloßen Auge erkennbar.
In den USA ist ein Impfstoff gegen die Giardiose verfügbar (GiardiaVax®).